Antonio Fezzigna und Konstantin Schaetzky (von links) freuen sich auf die neue Tovertafel. Foto: Sophia Landgrebe
Eine Tovertafel für die Tagesförderstätte
Die Arbeiten an der neuen Tagesförderstätte auf dem Gelände der Baunataler Werkstätten gehen dem Ende zu und der Einzug der Klientinnen und Klienten wird vorbereitet. Durch die Förderung der Glücksspirale in Höhe rund 10.000 € konnte schon jetzt mit dem Erwerb einer Tovertafel eine wichtige Neuanschaffung getätigt werden. „Eine Tovertafel ist eine Art Beamer, mit dem interaktive Spiele auf Wände, Tische und Fußböden projiziert werden“, erklärt Ulrike Seguin, Leiterin der Tagesförderstätten bei der bdks. „Dadurch werden Menschen mit einer starkten kognitiven Behindeurng entsprechend ihren individuellen Fähigkeiten zum Spielen angeregt. Das kann zum Beispiel sein: Puzzle, Memory, Farbbälle fangen und zerplatzen lassen, Unterwasserwelt erleben, Musik und Klänge erzeugen oder Malen. Das Gerät reagiert auf kleinste Bewegungen, sodass auch Menschen, die sehr eingeschränkt sind, Erfolgserlebnisse erfahren und Selbstwirksamkeit erleben.“
Förderung der barrierefreien Kommunikation
Die Besucherinnen und Besucher der Tagesförderstätte haben teilweise erhebliche körperliche und kognitive Einschränkungen, zeigen autistische Verhaltensweisen und haben geistige sowie seelische Beeinträchtigungen. „Mit der Tovertafel können wir die Kommunikations- und Interaktionsmöglichkeiten unserer Klienten und Klientinnen auf zeitgemäße Weise fördern und die Beziehungen sowohl untereinander als auch zu den Mitarbeitenden verbessern“, erklärt Konstantin Schaetzky, einer der Betreuer in den Tagesförderstätten. „Wir möchten erreichen, dass die Besucherinnen und Besucher spielerisch motiviert werden, therapeutische Bewegungen und körperliche Aktivitäten in ihren Tagesablauf zu integrieren.“ Die Schaffung umfangreicher Möglichkeiten zur Förderung kognitiver Fähigkeiten, Interaktion und Bewegung der Besucherinnen und Besucher ist ein zentraler Aspekt der modernen Tagesförderstätte.
Ohne Spenden geht es nicht
Wichtige Instrumente zur bedarfsorientierten Unterstützung der Kommunikation zwischen Besuchern sowie zwischen Besuchern und Mitarbeitenden sind nicht in der regulär finanzierten Ausstattung enthalten. Dennoch gewinnt der digitale und technische Fortschritt auch in der Betreuung von Menschen mit Behinderung zunehmend an Bedeutung. Daher ist es notwendig, die Angebote in der Tagesförderstätte mit Hilfe von Spenden durch moderne und interaktive Spiel- und Kommunikationsmöglichkeiten zu ergänzen.
Neubau einer Tagesförderstätte
In der neu gebauten Tageförderstätte auf dem Gelände der Baunataler Werkstätten werden ab Winter 2024/2025 insgesamt 24 Menschen zwischen 18 und 65 Jahren mit zum Teil schwerst körperlichen und kognitiven Einschränkungen, sowie geistigen und seelischen Beeinträchtigungen betreut und gefördert. Der Neubau befindet sich direkt hinter der Zentralverwaltung. In wenigen Wochen werden hier die beiden Gruppen der Tagesförderstätten einziehen und im Obergeschoss entstehen fünf barrierefreie Wohnungen. Der Neubau ist ein Ersatz für einen Altbau auf dem Gelände und einer zweiten Tagesfördergruppe der Baunataler Werkstätten.
Ulrike Seguin
Foto: Bernd Schoelzchen