
(von links) Patricia Heide (Leitung JobCampus und Moderatorin der Veranstaltung), Bahri Gültekin (Leitung JobCampus und Fachbereich Berufliche Integration bdks), Katja Dallmann (Geschäftsführerin ATB Autismus Therapie- und Beratungszentrum), Prof. Gerrit Jungk (Vorstand bdks), Beate Seichter (Fachreferentin PRAXISBAUSTEIN), Thomas Lange (Integrationsamt des LWV Hessen) und Silke Engler (Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Kassel) zeigten auf, wie Teilhabe von Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt gelingen kann Photo: Claudia Lieberknecht
Berufswege gestalten
Was bedeutet gelebte Inklusion am Arbeitsplatz? Wie kann Inklusion dem Mangel an Arbeitskräften entgegenwirken? Welche Chancen ergeben sich, wenn Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Voraussetzungen zusammenarbeiten? Und wie können Unternehmen davon profitieren? Diese und viele weitere Fragen wurden am Mittwoch auf der Veranstaltung „Teilhabechancen – Berufswege aktiv mitgestalten 2.0“ im JobCampus der bdks in Kassel angeregt diskutiert.
Berührungsängste überwinden
„Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, das Thema Inklusion in der Arbeitswelt
voranzutreiben und frische Impulse zu geben“, erklärte bdks-Vorstand Gerrit Jungk den rund 50 Gästen aus Politik und Wirtschaft. Durch informative Vorträge, bei einer Live-Übertragung aus den Hofgeismarer Werkstätten und auf dem „Markt der Möglichkeiten“ erfuhren die Besucherinnen und Besucher Wissenswertes über inklusive Berufswege und Fördermöglichkeiten. Wie alle Menschen von diesen Ansätzen profitieren können, wurde bei der Veranstaltung deutlich.
Veränderung als Chance erkennen
Silke Engler, erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Kassel, wies in ihrem Impulsvortrag auf die sich verändernde Arbeitswelt hin. Dadurch können sich auch neue Perspektiven für Menschen mit Behinderung entwickeln. „Jeder Mensch möchte einen Beitrag leisten“, so Silke Engler. „Inklusion ist eine gute strategische Maßnahme, die wir nutzen sollten.“
bdks ist Vorreiter
Wie kann berufliche Bildung für Menschen mit Behinderung aussehen? Patricia Heide, Leiterin des JobCampus, stellte dazu das neue Verfahren zur Qualifizierung von Menschen mit Behinderung, PRAXISBAUSTEIN, vor und machte deutlich: „Wir wollen Chancengeber sein!“ PRAXISBAUSTEIN wurde in Sachsen entwickelt und eingeführt. Die bdks ist der erste Anbieter außerhalb von Sachsen und wird das Angebot sukzessive weiter ausbauen.
„Nicht anpassungsfähig? Gut so! – Wie Autismus die Arbeitswelt voranbringen kann“ erklärte Katja Dallmann, Geschäftsführerin ATB Autismus Therapie- und Beratungszentrum in ihrem spannenden Vortrag.
Thomas Lange vom Integrationsamt des LWV Hessen stellte in seinem Vortrag die Förderkulisse für Unternehmen vor, die sich dafür interessieren, Menschen mit Behinderung einzustellen. „Wagen Sie es!“ forderte er die anwesenden Arbeitgeber auf. „Es gibt viele Programme, die Sie unterstützen.“
Die eigene Geschichte schreiben
Wie gelungene Inklusion auf den ersten Arbeitsmarkt gelingen kann, wurde bei der Vorstellung von drei Best-Practice-Beispielen deutlich. Stefan Schindler und David Clobes von der Abfallentsorgung Kreis Kassel, Cordula Weyh, Tanja Cramer und Jennifer Landau von der Lungenfachklinik Immenhausen sowie Andreas Wirtz und Tim Barthel von der bdks Elektrogeräteprüfung berichteten von den Herausforderungen und Erfolgen auf ihrem gemeinsamen Weg. „Menschen mit Behinderung bekommen die Gelegenheit, ihren eigenen Berufsweg zu gestalten und so ihre eigene Geschichte zu schreiben“, fasste Patricia Heide die informative Veranstaltung zusammen.
Die Trommelgruppe „3d – dizzy drum disaster“ unter der Leitung von Angela Leickel sorgte für einen schwungvollen Abschluss der gelungenen Veranstaltung.
